Der chinesische Melaminskandal ist zwar nicht mehr in den Medien präsent, seine Konsequenzen halten aber weiter an: Um die illegale Streckung durch Wasser zu verdecken, wurden Milchpulver und andere Milchprodukte von chinesischen Molkereien und Babynahrungsherstellern mit Melamin versetzt. Das führte 2008 in China zum Tod von sechs Säuglingen und zur Bildung von Nierenstein bei rund 294.000 Kindern. Weltweit wurde ein Importverbot für chinesische Milchprodukte erlassen. Offiziellen Meldungen zufolge ließ China alle betroffenen Chargen vernichten.
Afrika ist aufgrund von Nahrungsmittelengpässen von Milchpulverimporten abhängig.
Weiters können HIV-positive Mütter ihre Babys wegen der enormen Ansteckungsgefahr nicht stillen und sind daher auf Milchpulver angewiesen.
Erste Untersuchung afrikanischen Milchpulvers durch Tierärzte ohne Grenzen Österreich
Die brisante Frage, ob melaminverseuchtes Milchpulver nach Afrika gelangt war, wurde von Tierärzte ohne Grenzen Österreich als erste und bislang einzige internationale Organisation behandelt. Unsere Ergebnisse der vor Ort in Afrika gezogenen Milchpulverproben sind mehr als alarmierend: 6% der untersuchten Babynahrungsmittel waren melaminpositiv, darunter auch Markenprodukte internationaler Handelskonzerne! In der Zwischenzeit konnte das tansanische Gesundheitsministerium mehr als 40 Tonnen chinesisches Milchpulver konfiszieren.
Derzeit fehlt es sowohl an finanziellen Ressourcen, als auch am technischen Know-how, Milchpulver und Babynahrung auf Melamin zu untersuchen.
Unsere Aufgaben:
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